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Mitteilungen/Meldungen

Warnung vor mehr Badetoten

Veröffentlicht: 06.05.2020
Autor: T.Rech /M.Denner

DLRG macht sich Sorgen wenn die Schwimmbäder geschlossen bleiben.

An zwölf Standorten im Kreis öffnen zum 1. Mai gewöhnlich Badeseen und Freibäder. Die

Deutsche-Lebens-Rettungs-Gesellschaft im Kreis Bergstraße blickt besorgt auf die aktuelle

Situation. Zum aktuellen Zeitpunkt ist eine Eröffnung der Schwimmbäder unklar und das Wetter

wird von Woche zu Woche besser. Zudem ist davon auszugehen, dass viel Urlaubsreisen in den

Sommerferien abgesagt werden und der Urlaub zuhause vollzogen wird.

  • Bensheim Badesee
  • Bensheim Basinus Bad
  • Birkenau Freibad
  • Bürstadt Erlebnisbad
  • Fürth Freibad
  • Hammelbach Freibad
  • Heppenheim Freibad
  • Heppenheim Sonderbach Freibad
  • Lampertheim Biedensand Bäder
  • Lindenfels Schwimmbad der Stadt
  • Lorsch Waldschwimmbad
  • Viernheim Waldschwimmbad
  • Wald-Michelbach Waldschwimmbad

An heißen Sommertagen besuchen bis zu 23.000 Menschen die genannten Bäder. Die genauen

Zahlen der einzelnen Bäder sind der DLRG bekannt.

Sollten diese Gewässer geschlossen bleiben, so könnten eine Vielzahl von Personen ungeeignete

Gewässer im Kreisgebiet aufsuchen, um dort zu schwimmen oder zu baden. Die DLRG rät davon

ab, da dies unserer Meinung nach zu einem erhöhten Risiko von Ertrinkungsunfällen führen wird.

Mehrere Faktoren führen zu dieser Annahme.

So gibt es einige Gewässer, deren Uferbeschaffenheit sich nicht zum Baden eignet.

Abbruchkanten spielen hier vor allem eine wesentliche Rolle. Zudem findet man in Gewässern, in

welchen nach wie vor geschürft wird, Wasserbauwerke sowie Spülsandablagerungen, welche

bereits in der Vergangenheit zu tödlichen Unfällen am und im Wasser geführt haben.

Auch an Gewässern, in denen kein Abbau mehr betrieben wird, finden sich beispielsweise immer

wieder Unterwasserschlingpflanzen, welche für Schwimmer zur Gefahr werden können.

Ebenfalls sind Kalt-Warm-Strömungen in jedem Gewässer anzufinden.

Gerade bei ungeübten Schwimmern oder Badegästen mit Herzkreislauf-Erkrankungen, war dies

ebenfalls in der Vergangenheit immer wieder Grund für Ertrinkungsunfälle.

Im Sommer gibt es häufig schnellbildende Gewitter. In Schwimmbädern oder Badeseen wird in

solch einem Fall die Aufsicht frühzeitig tätig und erlässt für den Zeitraum des Gewitters ein

Badeverbot. Diese Gefahr könnte von einigen Schwimmern nicht erkannt werden und somit zu

mehreren Ertrinkungsunfällen gleichzeitig führen.

Eine besondere Gefahr geht vor allem vom Rhein aus. Das Einsatzgebiet der DLRG Bergstraße

erstreckt sich über ca. 25 Rhein-Kilometer. Auch hier zeigt die Erfahrung der letzten Jahre ein

erhebliches Risiko für Badende und Schwimmer. Die geringen Niederschlagsmengen in den

letzten beiden Jahren und auch in diesem Jahr, sorgen für einen niedrigen Wasserstand und damit

für schnelle Strömungen. Zudem entsteht eine enorme Sogwirkung durch die Berufsschifffahrt

und starke Strudelwirkungen im Bereich von Buhnen. Die immer besser werdende Wasserqualität

und die durch das Niedrigwasser freigelegten Sandstrände ziehen immer mehr Menschen an den

Rhein.

Mehrere tödliche Unfälle (elf Rhein-Einsätze im Jahr 2018) und Beobachtungen der DLRG

bestätigen diese These.

Die DLRG vermutet zudem, dass das Thema Alkoholkonsum eine größere Rolle spielen könnte. In

Schwimmbädern oder an Badeseen werden alkoholisierte Badegäste normalerweise der Lokalität

verwiesen. Dies kann in diesem Jahr nicht überwacht werden. Dass der Alkoholkonsum in

Verbindung mit baden/schwimmen zu einem erhöhten Ertrinkungstot-Risiko führt, zeigt sich allein

an drei Fällen im Kreisgebiet innerhalb von 9 Monaten.

Die DLRG im Kreis Bergstraße leistete im Jahr 2018, 335 und im Jahr 2019, 210 Hilfeleistungen bei

Personen im und am Wasser. 36 davon waren Lebensrettungen. Letzte Zahl ist nur möglich, weil

wir direkt vor Ort waren! Unter den jetzigen Bedingungen sind wir das jedoch nicht!

 

Natürlich ist eine genaue Vorhersage der Situation nicht möglich. Wir rechnen jedoch stark mit

einem Anstieg der Besucherzahlen an ungeeigneten und unüberwachten Gewässern. Zudem lässt

sich an Beobachtungen der letzten Wochen eine Zunahme von Ertrinkungsunfällen ableiten, sollte

eine Schließung fortgeführt oder eine Teilöffnung ermöglicht werden. Dass es Menschen an

Gewässer zieht, wurde schon in den ersten warmen Tagen des Jahres deutlich.

Wir raten der Bevölkerung nicht schwimmen zu gehen, solange keine Überwachung möglich ist!

Und vor allem nicht in Gewässer, die nicht dazu geeignet sind, auch wenn sie zunächst den

Anschein erwecken.

 

Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:

 

 

Matthias Denner                                                Thomas Rech

1.Vorsitzender                                                     Stv. Leiter Einsatz

Kreisverband Bergstraße e.V.                            Kreisverband Bergstraße e.V.

                              

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